Entscheidungsfindung im Team – Ist Scrum eine Lösung?!
In der Umsetzung von Projekten sehen sich die Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Anforderungen konfrontiert. Wo verschiedene Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Hintergründen aufeinandertreffen, bedarf es bei der Entscheidungsfindung und der Umsetzung eine klar definierte Linie. Diese sollte für alle Beteiligten transparent und nachvollziehbar sein. Flexibilität und regelmäßige Kommunikation, um sich über den Fortschritt auszutauschen, sind unabdinglich, um das gemeinsame Ziel im Auge zu behalten.
Die Scrum – Methodik wurde dafür entwickelt, Entscheidungsfindungen und Prozesse während der Umsetzung von Projekten zu strukturieren und zu erleichtern. Wir geben einen kurzen Überblick darüber, wie diese funktioniert.
Rollen im Scrum
Die Rollen im Scrum sind wie folgt definiert: Es gibt den Product Owner, dieser stellt eine externe Rolle dar. In der Regel handelt es sich hierbei um den Kunden. Er stellt die Anforderungen an das bestehende Projekt.
Im Gegensatz zu anderen Modellen des Projektmanagements gibt es im Scrum keine leitende Position. Anstatt dessen behält der Scrum Master die Umsetzung gemeinsam vereinbarten Ziele im Auge und legt diese mit dem Team fest. Diese Position besteht aus unterschiedlichen Anforderungen, da der Scrum Master sowohl den ganzen Prozess als auch die Entwicklung von Teilaufgaben durch einzelne Mitglieder im Blickfeld behält. Um den Prozess professionell begleiten zu können, empfiehlt sich eine Scrum Master Ausbildung. Das Entwicklungsteam ist für die direkte Entwicklung des Projektes verantwortlich. Dabei wählt jedes Teammitglied seine Aufgabe selbst.
Ablauf von Scrum
Der Sprint ist das Herzstück von Scrum. Er geht nach der Sprintplanung los, bei der festgelegt wird, welches Ziel in dem Sprint umgesetzt wird und wie viel in der Arbeit der Sprintphase umgesetzt werden soll. Ein Sprint kann zwischen einer und vier Wochen dauern.
Das Entwicklungsteam arbeitet auf das gemeinsame Ziel hin und orientiert sich dabei an dem Sprint Backlog, ein festgelegter Plan von Funktionalitäten und Prioritäten. Um sicher über den aktuellen Stand, Fortschritte und bestehende Hindernisse auszutauschen, trifft sich das Entwicklungsteam täglich zur gleichen Zeit zum sogenannten Daily Scrum. Der Scrum Master hat dabei eine moderierende Funktion, er berät und unterstützt bei auftretenden Schwierigkeiten. Die umfassenden Fähigkeiten werden in der Scrum Master Schulung trainiert.
Das Ziel gerät im Prozess durch den regelmäßigen Austausch nicht aus den Augen. Am Ende wird das Ergebnis vorgestellt. Der Prozess wird reflektiert. Es wird betrachtet, was gut gelungen ist und wo Verbesserungsbedarf entsteht. Eine Maßnahme wird dann mit in den nächsten Sprint für das jeweilige Projekt – oder bei Beendigung in das nächste Projekt genommen. Dieser erfolgt im Anschluss.
Erleichterung bei Priorisierung und Entscheidungsfindung
Scrum erleichtert die Entscheidungsfindung im Team durch den übersichtlichen Aufbau des Prozesses. Durch die gemeinsam festgelegten Prioritäten und die von den Teammitgliedern gewählten Aufgaben besteht gleich von Beginn an eine einheitliche Richtung, in die gearbeitet wird. Die tägliche Kommunikation sorgt dafür, auf bestehende Hindernisse schnell zu reagieren. Und der Scrum Master steht zur Verfügung, wenn Schwierigkeiten bei einzelnen Entscheidungen oder dem Finden einer passenden Lösung bestehen.
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