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Sanierung älterer Gebäude: Worauf Sie achten sollten

Die Sanierung älterer Gebäude stellt eine spannende Herausforderung dar. Historische Bauten versprühen ihren eigenen Charme und Charakter, sind jedoch oft energetisch ineffizient und sanierungsbedürftig. Eine sorgfältige Planung und Durchführung der Sanierung ist daher unerlässlich, um sowohl den architektonischen Wert zu erhalten als auch moderne Wohnstandards zu erfüllen. Durch gezielte Sanierungsmaßnahmen können Kosten gesenkt und Energieeinsparungen erzielt werden. Mit den richtigen Fachkenntnissen und professioneller Unterstützung lassen sich nachhaltige und effiziente Ergebnisse erzielen.

Vorbereitung und Planung

Die Sanierung eines alten Gebäudes beginnt mit einer gründlichen Bestandsaufnahme. Dabei werden der Zustand der Bausubstanz, die vorhandene Haustechnik und eventuelle Schadstoffe wie Asbest oder Schimmel analysiert. Eine detaillierte Dokumentation der vorhandenen Bausubstanz ist wichtig, um später gezielt und effektiv arbeiten zu können. Dazu gehört auch die Prüfung der Statik und der historischen Bauelemente, die möglicherweise erhalten bleiben sollen. Ein Sanierungsplan wird erstellt, der alle notwendigen Maßnahmen sowie den zeitlichen Ablauf und die Kosten berücksichtigt. Hierbei ist es ratsam, Fachleute wie Architekten, Statiker und Energieberater hinzuzuziehen. Ein durchdachter Plan hilft, unvorhergesehene Probleme zu vermeiden und das Projekt im Rahmen des Budgets und Zeitplans abzuwickeln.

Gebäudedämmung verbessern

Eine der wichtigsten Maßnahmen bei der Sanierung ist die Verbesserung der Gebäudedämmung. Viele ältere Gebäude weisen eine unzureichende Dämmung auf, was zu hohen Energieverlusten führt. Durch die nachträgliche Dämmung von Dach, Wänden und Bodenplatten kann der Energieverbrauch erheblich gesenkt werden. Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) eignen sich besonders gut für die Außendämmung. Diese bestehen aus mehreren Schichten, die auf die Außenwand aufgebracht werden und hervorragende Dämmwerte erreichen. Alternativ kann eine Innendämmung vorgenommen werden, wenn die Fassade erhalten bleiben soll. Hierbei ist jedoch auf eine ausreichende Dampfsperre zu achten, um Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden. Dachdämmung spielt ebenfalls eine große Rolle. Unzureichend gedämmte Dächer sind schließlich oft die Hauptquelle für Wärmeverluste. Eine Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung oder Untersparrendämmung kann hier Abhilfe schaffen. Auch die Dämmung der Kellerdecke sollte nicht vernachlässigt werden, da ein ungedämmter Keller zu Wärmeverlusten im Erdgeschoss führt.

Erfahrungsbericht: Mein Sanierungsprojekt

Julian, 28, berichtet:

„Als wir unser altes Fachwerkhaus gekauft haben, wussten wir, dass viel Arbeit auf uns zukommt. Das Haus hatte seinen ganz eigenen Charme, war aber in einem energetisch miserablen Zustand. Die ersten Schritte waren die Bestandsaufnahme und die Planung der Sanierung. Wir holten uns Unterstützung von einem Architekten und einem Energieberater, die uns bei der Erstellung eines umfassenden Sanierungsplans halfen. Die Dämmung war eine der größten Herausforderungen. Wir entschieden uns für ein Wärmedämmverbundsystem an den Außenwänden und eine Aufsparrendämmung im Dachbereich. Das Ergebnis war beeindruckend. Das Haus war sofort viel wärmer und die Heizkosten sanken deutlich. Beim Austausch der Fenster standen wir vor der Aufgabe, den historischen Charakter des Hauses zu bewahren. Glücklicherweise fanden wir einen Anbieter, der Fenster nach historischen Vorbildern fertigt und gleichzeitig moderne Dämmstandards erfüllt. Die neuen Fenster passten perfekt ins Bild und sorgten für eine deutliche Verbesserung der Wärmedämmung. Unser Heizsystem wurde komplett modernisiert. Wir entschieden uns für eine moderne Brennwertheizung und ergänzten diese durch eine Fußbodenheizung. Die Kombination aus effizienter Heizanlage und guter Dämmung machte sich schnell bezahlt. Wir waren begeistert von der Wärmeverteilung und den gesunkenen Energiekosten. Ein Freund empfahl uns einen Energieberater Lehrgang, um noch tiefer in die Materie einzusteigen und eventuelle weitere Optimierungsmöglichkeiten zu entdecken. Dies erwies sich als äußerst hilfreich, da wir durch das zusätzliche Wissen weitere kleine Verbesserungen vornehmen konnten, die den Energieverbrauch weiter senkten. Insgesamt war die Sanierung unseres Hauses ein großer Erfolg. Wir konnten den Charme des alten Gebäudes bewahren und gleichzeitig moderne Wohnstandards und Energieeffizienz erreichen. Die Investition in die Sanierung hat sich in jeder Hinsicht gelohnt.“

Fenster und Türen austauschen

Alte Fenster und Türen sind oft schlecht isoliert und lassen viel Wärme entweichen. Der Austausch gegen moderne, energetisch effiziente Modelle ist daher eine sinnvolle Investition. Neue Fenster mit Mehrfachverglasung und thermisch getrennten Rahmen sorgen für eine bessere Wärmedämmung und tragen zu einem angenehmen Raumklima bei. Bei denkmalgeschützten Gebäuden kann der Austausch der Fenster eine besondere Herausforderung darstellen. Hier sollten Fenster gewählt werden, die sowohl den energetischen Anforderungen als auch den Auflagen des Denkmalschutzes entsprechen. Es gibt spezielle Anbieter, die Fenster nach historischen Vorbildern fertigen und gleichzeitig moderne Dämmstandards erfüllen. Auch Türen spielen eine wichtige Rolle bei der energetischen Sanierung. Haustüren sollten gut isoliert und möglichst luftdicht sein, um Wärmeverluste zu minimieren. Zusätzliche Dichtungen an den Innentüren können ebenfalls helfen, den Energieverbrauch zu senken.

Tipps für nachhaltige Sanierung

Eine nachhaltige Sanierung erfordert sorgfältige Planung und die Berücksichtigung verschiedener Aspekte. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können:

  • Setze auf langlebige und qualitativ hochwertige Materialien, die eine lange Lebensdauer haben.
  • Nutze natürliche Dämmstoffe wie Holzfasern, Hanf oder Schafwolle.
  • Achte auf eine gute Belüftung, um Schimmelbildung zu vermeiden und ein gesundes Raumklima zu gewährleisten.
  • Beziehe erneuerbare Energien wie Solarenergie oder Erdwärme in deine Planung ein.
  • Reduziere den Wasserverbrauch durch den Einbau wassersparender Armaturen und Toilettensysteme.
  • Wähle energieeffiziente Geräte und Beleuchtung, um den Stromverbrauch zu senken.

Fazit

Die Sanierung älterer Gebäude bietet die Möglichkeit, den Charme und Charakter historischer Bauten zu erhalten und gleichzeitig moderne Wohnstandards zu erreichen. Eine sorgfältige Planung, die Wahl der richtigen Materialien und eine effiziente Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen sind dabei entscheidend. Durch die Verbesserung der Dämmung, den Austausch von Fenstern und Türen sowie die Modernisierung der Heizanlage lassen sich erhebliche Kosten- und Energieeinsparungen erzielen. Mit nachhaltigen Baustoffen und umweltfreundlichen Techniken trägst du zudem zu einer positiven Ökobilanz bei.

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